Buchtipps & Veranstaltungen: Gemeinde Gärtringen

Angesiedelt ist dieser Krimi in Kufstein / Tirol. Dort wird im Sebastianum, einem katholischen Gymnasium, die 17-jährige Elena tot aufgefunden. Alles deutet auf einen Selbstmord hin, nachdem sich bei der gerichtsmedizinischen Untersuchung herausstellt, dass Elena schwanger war. Aufgrund Anordnungen von höchster Stelle stellt das Dezernat Leib und Leben Innsbruck die Ermittlungen ein. Chefinspektor Konstantin Schmitt überredet Dorothea Keusch, Beamtin vor Ort, trotz allem weiterzumachen.

Dorothea, Quereinsteigerin im Polizeiberuf, akribisch und mit phänomenalem Gedächtnis ausgestattet, übernimmt und riskiert mit ihren Befragungen alles, auch ihre Anstellung.

Sie verfolgt viele Spuren und geht Hinweisen nach – die wieder und wieder abgeschwächt werden oder nach Überprüfung völlig haltlos sind. Immer mehr erkennt Dorothea, dass an diesem Fall nichts zusammenpasst und stimmt. Es sind mühsame Befragungen bei Familie, Freunden, SchulkameradInnen und Lehrpersonal, zumal Dorothea sehr bittere Erinnerungen an ihre eigene Schulzeit prägten.

Ein sehr verzwicktes Delikt, eine Ermittlerin, die entgegen ihrem Chef den Sprung in die Mordkommission schaffen möchte und ein eiskalter Winter in Tirol – man sollte sich warm anziehen, um diesen Fall mit Dorothea zu lösen.

Einsam und verlassen ist die Übersetzerin Renata, als ihr Lebensgefährte Konrad plötzlich und unerwartet auf einem Autorastplatz stirbt.

Mehr als zwanzig Jahre waren die beiden ein Paar. Dummerweise nicht verheiratet und das Testament wegen eines Formfehlers ungültig. So muss Renata zusehen, wie sich Konrads Familie das Erbe sichert. Das Haus auf dem Land, die Fotozeichnungen des Künstlers und Architekten, selbst CD’s und ein altes Auto – nichts davon gehört nun Renata. Treibende Kräfte dieser Situation ist Konrads Mutter Henriette und dessen Bruder Marcel.

Renata erfährt von Konrads Familie keinen Trost – gefühlt bleibt ihr nur deren Verachtung. Ihr bleiben winzig kleine Dinge von Konrad: ein Haar von ihm, seine Bücher, ein altes, als Lesezeichen genutztes italienisches Zuckertütchen. Kleine unscheinbare Dinge, die ihr den Verlust ins Gedächtnis rufen.

Wie lange dauert die Liebe? Wie verändert sich alles, wenn der Partner nicht mehr da ist und nur noch in der Erinnerung existiert?

Ein Buch über Verlust, Weiterleben und langes Abschiednehmen.

Der Roman „Für immer, dein August“ schließt zeitlich direkt an „In Liebe – Deine Lina“ an. Der erzählerische Bogen reicht von 1914 bis 1946.   

Nachdem im ersten Band Karl und Lina, die Urgroßeltern der Autorin, weitgehend im Mittelpunkt stehen, geht es nun mit den Großeltern Charlotte - genannt Lotte - und August weiter.

August ist seit Beginn des 1. Weltkrieges in England in Gefangenschaft. Sein Briefwechsel mit Lotte, die mit ihrer Familie in Bremen lebt, hilft ihm, diese schwere Zeit zu überstehen. Nach dem Ende des Krieges besucht er als erstes Lotte und sie spüren, dass sie mehr als Freundschaft verbindet. Doch da August seine Familie in Mühlbach durch seine Arbeit unterstützen muss und Lotte sich nicht vorstellen kann für immer in Mühlbach zu leben, glauben sie nicht, dass ihre Liebe eine Zukunft hat.

Als sich jedoch herausstellt, dass Lotte schwanger ist, heiraten die beiden und Lotte kehrt nun doch in das Dorf zurück, das ihre Mutter ausgrenzte, weil sie mit ihr unehelich schwanger war. Trotz des Heimwehs nach Bremen und nach ihrer Familie, versucht sich Lotte in Mühlbach einzuleben, was nicht ganz einfach ist.

Aber auch in Bremen gibt es durch die Nachwirkungen des Krieges und die beginnende Judenverfolgung viele Probleme. Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten und dem Beginn des 2. Weltkrieges spitzt sich die Lage in Bremen wie in Mühlbach immer mehr zu.

Wie im 1. Band wechselt die Autorin mit ihrer Erzählung zwischen Bremen und Mühlbach hin und her. So gelingt es ihr, die Familiengeschichte immer aktuell zu halten und deutlich zu machen, wie sich das Leben sowohl in der Stadt, als auch auf dem Land in dieser schwierigen Zeit gestaltet.

Es ist ein sehr lesenswerter Roman mit authentischen Charakteren und lebendig geschilderter Zeitgeschichte, der gerade in der heutigen Zeit nachdenklich macht.

Vor 20 Jahren verschwanden die Schwestern von Hildur Rúnarsdóttir auf dem Heimweg von der Schule in einem Tunnel spurlos. Trotz intensiver Suche gab es keinerlei Anhaltspunkte zum Verbleib der zwei kleinen Mädchen.

Dieses Ereignis lastet nach wie vor schwer auf Hildur, die nach der Tragödie auch ihre Eltern innerhalb kurzer Zeit verloren hat.

Heute arbeitet sie als Kriminalbeamtin und leitet die Abteilung für vermisste Kinder in Isafjördur, einem abgelegenen Außenposten Islands.

Als eine Lawine die Gegend in den Westfjorden erschüttert und einige im Winter unbewohnte Sommerhäuser unter sich begräbt wird in einer der Hütten ein Mann mit durchtrennter Kehle gefunden. Hildur und ihr finnischer Kollege Jakob Johanson, der für ein Auslandsjahr auf die Insel gekommen ist und mit Hingabe Islandpullover strickt nehmen die Ermittlungen auf.

Weitere Morde geschehen, sogar Hildur erleidet einen persönlichen Verlust. Bei allen Tatorten werden blonde Haare zurückgelassen, aber es wird sehr schwer die Gemeinsamkeiten dieser drei Opfer, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, herauszufinden. In dem Versuch, diesen Fall aufzuklären findet Hildur eine Spur zu ihren verschwundenen Schwestern.

Auch Jakob bringt aus Finnland persönliche Probleme mit, und es ist neben dem raffinierten Fall spannend zu beobachten, wie diese zwei Ermittler, die unterschiedlicher nicht sein können zu einem sympathischen Duo zusammenwachsen.