Buchtipps & Veranstaltungen
Liebe Leser:innen!
Hier finden Sie ausgewählte Buchtipps unseres Teams und zu gegebener Zeit wieder Veranstaltungen der Bücherei!
Veranstaltungen
BUCHTIPP "In Liebe, Deine Paula" von Lucinde Hutzenlaub
Weil Esthers Tochter Linda ein besonderes Outfit für eine Kostümparty sucht, stöbern die beiden auf dem Dachboden. Hier hat die 85-jährige Esther vieles ihrer unliebsamen Vergangenheit und Dinge ihrer Mutter Paula zum Vergessen abgestellt. Ausgerechnet Paulas wunderschönen Mantel mit dem Fuchspelz scheint es Linda angetan zu haben. Dieser Mantel, der für Esther keine guten Erinnerungen und eine noch längere Geschichte birgt.
Linda, hartnäckig wie einst Paula und ihr wie aus dem Gesicht geschnitten, lässt nicht locker und will von Esther alles über ihre Großmutter erfahren. Erst widerwillig und durch Lindas interessierte Fragen selbst mit einer eigentümlichen Neugier geplagt beginnt Esther zu erzählen – von Paula, deren Vergangenheit und Leben vor Esthers Geburt.
Paula zog es bereits in jungen Jahren in die Ferne – mit 18 macht sie sich Anfang der dreißiger Jahren auf den Weg nach New York. Zu Anfang kommt sie bei ehemaligen Nachbarn aus Gablenberg unter, findet Arbeit, wird schließlich Kindermädchen bei einer der reichsten New Yorker Familien und findet ihre große Liebe.
Paulas Aufenthalt und ihr Lebenstraum in New York enden jäh, als ihre Mutter in Deutschland schwer erkrankt und sie durch eine unglaubliche Intrige ihre Arbeitsstelle verliert. Ihre Lebensgeschichte endet damit nicht. Zurück in Gablenberg steht sie vor neuen persönlichen Herausforderungen und steht nach vielen Jahren erneut vor einer großen Entscheidung.
BUCHTIPP "Eine Fingerkuppe Freiheit" von Thomas Zwerina
Sicher haben sie alle schon von der Brailleschrift gehört und sie auch z.B. auf Tablettenpackungen „fühlen“ können. Aber wer war der Erfinder dieser für Blinde so wichtigen Schrift? Thomas Zwerina ist selbst mit 13 Jahren fast gänzlich erblindet und hat, wie er selbst schreibt, diesen Roman mit einer Verneigung vor der Leistung von Louis Braille verfasst.
Louis Braille wurde 1809 in Coupvray in Frankreich geboren und verlor mit 3 Jahren ein Auge, mit 5 dann auch das Zweite. Das hielt ihn aber nicht davon ab, weiter wissbegierig zu sein. Er besuchte zunächst die Dorfschule, wo er durch seine Intelligenz und sein phänomenales Gedächtnis auffiel. Vom Pfarrer, dem Lehrer und den Eltern gefördert, wechselte er 1819 nach Paris in das Blindeninstitut in der Rue Saint-Victor Nr. 68. Dort begegnete er im Jahr 1821 Charles Barbier, der die so genannte "Nachtschrift" erfunden hat. Bereits mit 12 Jahren begann Braille diese Schrift zu optimieren. Nun nicht mehr aus 12, sondern nur noch aus 6 Punkten bestehend, wird sie alltagstauglich und eröffnete so vielen erblindeten Menschen ganz neue Möglichkeiten. Doch bis diese Schrift offiziell akzeptiert wurde, verging noch einige Zeit, in der Louis Braille vielen Anfechtungen durch Mitarbeiter des Blindeninstituts ausgesetzt war, denn sie fürchteten um ihre Anstellung in der Blindenschule. Wer problemlos selbst lesen kann, dem eröffnet sich eine neue Welt und neue Berufe, die über den des Korbflechters etc. deutlich hinausgehen. Louis Braille erlebte den weltweiten Siegeszug seiner Erfindung nicht mehr. Er starb 1852 an Tuberkulose.
Auf den ersten Seiten des Romans erscheint die Sprache etwas zu poetisch und sperrig, doch es gelingt bald, sich in diesen Schreibstil hineinzufinden und man spürt, wie gut dieser Stil zur damaligen Zeit passt. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Es ist nicht nur unterhaltsam, sondern es vermittelt auch sehr interessante Eindrücke über einen bewundernswerten Menschen.
BUCHTIPP "Hallo Du Schöne" von Ann Napolitano
Im Mittelpunkt dieses umfangreichen Familienromans stehen die vier Schwestern aus der italienischstämmigen Familie Padavano. Julia, Sylvie und die Zwillinge Cecelia und Emeline wachsen wohlbehütet in einem Haus voller Liebe und Fürsorge auf. Die Schwestern sind innig miteinander verbunden und können sich ein Leben ohne die anderen lange Zeit nicht vorstellen.
William, der als Einzelkind aufgewachsen ist, kennt diese Form des Familienzusammenhalts überhaupt nicht. Durch einen schweren Schicksalsschlag geprägt musste er in einem lieblosen Zuhause erwachsen werden. Seine Leidenschaft gehört dem Basketball, mit seiner stattlichen Größe ist es Williams größter Wunsch einmal Profi zu werden.
Als die zielstrebige Julia, die genaue Vorstellungen von ihrem weiteren Lebensweg hat, im College auf William trifft, weiß sie sofort, dass William ihr zukünftiger Mann sein wird.
Die italienische Großfamilie nimmt ihn herzlich auf, und alles scheint zunächst perfekt zu sein.
Doch mit dem Tod des Vaters beginnt sich das scheinbar so stabile Familiengerüst aufzulösen.
Aus der Perspektive der vier Padavano Frauen und der von William wird die Geschichte über einen sehr langen Zeitraum erzählt. Es geht um Liebe, Trennung und Neuanfänge, das Leben und den Schmerz, den sich Menschen, die sich lieben, manchmal zufügen.
„Wenn eines seiner Mädchen, Rose eingeschlossen, ins Zimmer gekommen war, hatte er sie auf die gleiche Weise mit einem „Hallo, Du Schöne!“ begrüßt. Es war ein schöner Gruß, der sie mit dem Wunsch erfüllte, wieder zu gehen und noch einmal hereinzukommen.“
BUCHTIPP "Amelie" von Felix Schmidt
Den achtzigsten Geburtstag hat Max hinter sich, als er nicht mehr übersehen kann, dass ihn seine Frau Amelie, 25 Jahr jünger, mit seinem besten Freund Paul, einem Dirigenten, betrügt.
Amelies lange Spaziergänge mit Paul, die Vertrautheit der beiden, kleine Gesten und die innigen Umarmungen – ist das, wie Amelie behauptet, nur eine Sommerliebe?
Die Dinge überschlagen sich, als Max einen Briefwechsel entdeckt, der ihm den ganzen Betrug vor Augen hält. Er wirf Amelie aus der gemeinsamen Wohnung in Hamburg. Sie versucht mit allen Mitteln ihre Ehe zu retten, kann gleichzeitig aber nicht von ihrer neuen Liebe lassen.
Max versammelt um sich was ihm bleibt und lässt ziehen, was nicht zu halten ist. Den Freund, die Ehefrau und das französische Ferienhaus. Amelie sucht immer wieder Kontakt zu Max, dieser aber, von neuen Hoffnungen und auswegloser Depression geplagt, will die endgültige Trennung.
Der Roman beschreibt das schonungslose, intime Protokoll eines Ehebruchs.
Liebe hat viele Spielarten – und große Altersunterschiede gehören dazu